Bildstrukturleiste Paradiso

Gefertigt für Kalkfreskodruck aus dem 11. Jahrhundert aus der Villa Romana in Rom. Kiefer massiv, Gipsgrundiert, Acrylpigmentiert, Schlagpolitur, Blattgoldauftrag.

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Gestalt des Baumes und Mensch

Die Gestalt eines Baumes mit seinen in der Erde verhafteten Wurzeln, seinem kräftigen, senkrecht aufsteigenden Stamm und der dem Himmel zustrebenden Krone lässt ihn zu einer Metapher für das Leben des der Erde verbundenen, lebendigen und aufstrebenden Menschen werden. Seine Sehnsucht nach Leben und Freiheit findet im Baum sein Bild. Dieser Mensch kann die Früchte essen, die in den Bäumen wachsen und er sieht die Vögel, die in den Kronen der Bäume leben und dort ihre Nester bauen.
Der Baum ist ein fruchtbarer Ort. Er steht aufrecht, wie auch der Mensch aufrecht stehen will. Beide entstehen, wachsen und vergehen. Der Blick auf den Baum hat im Menschen schon früh die Hoffnung geweckt auf ein natürliches Leben in Harmonie in der Unendlichkeit des Paradieses.


Bildstrukturleiste Paradiso für Kalkfreskodruck aus dem 11. Jahrhundert aus der Villa Romana in Rom.
Auf Kiefer massiv, Gipsgrundiert, Acrylpigmentiert, Schlagpolitur, Blattgoldauftrag, Sebastian Christoph Jacob

"Ich muß gestehen, daß ich in der Baumschule unter den fruchtbaren Bäumen lieber bin. Der Gedanke des Nutzens führt mich aus mir selbst heraus und gibt mir eine Fröhlichkeit, die ich sonst nicht empfinde."
Johann Wolfgang von Goethe

Durch das Holz des Baumes hatte der prähistorische Mensch die Möglichkeit Feuer zu machen. Es erhellte das Dunkel, wärmte ihn und hielt gefährliche Tiere fern. Es machte Fleisch genießbar und durch den Rauch konnte es haltbar gemacht werden. Durch die Errungenschaft des Feuers konnte sich der Mensch unabhängiger vom Klima ausbreiten. Um die Sicherheit und Geborgenheit, die vom Feuer ausging, zu erhalten, bedurfte es jedoch immer des Schutzes, damit es nicht erlosch. Und die Abhängigkeit vom Feuer ließ den Menschen die Grenzen seines Seins wahrnehmen.

Der Baum, der zur Sonne strebt und trotzdem in der Erde verhaftet bleiben muss, verbirgt auch das Bild der Unausweichlichkeit der Vergänglichkeit des Menschen und seine Angst vor dem Tod.

"Es ist dafür gesorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen."
Johann Wolfgang von Goethe

Der Baum gibt dem Menschen auch das Bild der Erkenntnis von Gut und Böse. Für den Menschen, der vom Baum der Erkenntnis gegessen, der einmal aus dem Paradies der Unmittelbarkeit vertrieben wurde und damit die Schranken des bloßen Daseins, des seiner selbst unbewussten Lebens unumkehrbar für immer überschritten hat und deshalb nun durch die Kraft des Unbewussten getrieben werden muss, ergibt sich hieraus die Folgerung, dass er den ihm bestimmten Kreis durchmessen muss, um am Ende wieder, gerüstet mit anderen Vorraussetzungen, die ihm durch seine Erfahrungen zuteil geworden sind, mit vollem Bewusstsein zu seinem Anfangspunkt zurückzufinden um sein Leben daraus nun frei zu gestalten.


Bildstrukturleiste Paradiso für Kalkfreskodruck aus dem 11. Jahrhundert aus der Villa Romana in Rom, Detail.
Auf Kiefer massiv, Gipsgrundiert, Acrylpigmentiert, Schlagpolitur, Blattgoldauftrag, Sebastian Christoph Jacob

"...Doch das Paradies ist verriegelt und der Cherub hinter uns; wir müssen die Reise um die Welt machen und sehen, ob es vielleicht von hinten irgendwo wieder offen ist."
Heinrich von Kleist

Texte und Inhalte © Sebastian Christoph Jacob. Geschützt durch ein Geschmacksmusterpatent. Kontakt Impressum